Aus- und Weiterbildung
- vier Jahre beim Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDY/EYU)
- drei Jahre bei R. Sriram – Schwerpunkt Einzelunterricht
- über zehn Jahre bei Margret Distelbarth „Die heile Mitte – bhakti-Yoga“
- Handauflegen bei Anne Höfler
- Geistige Heilweisen bei Hedwig Oechsler
- mehrjährige Ausbildung in Indrajala-Yoga und Feldenkreis bei Ingrid Wiltschek und Helga Hoenen
Karin Lehmann im Interview
Yoga trifft seit Jahren den Zeitgeist der Menschen, die bewusst, gesund und mit sich im Einklang leben möchten, warum?
K.L.: Weil Yoga wirkt, und meine Teilnehmer diese Wirkung wahrhaftig spüren! Yoga berührt alle Aspekte des Mensch-Seins, es zeigt sich als Schatz in allen Lebensbereichen, auf der Körper-, Geist- und Seelen-Ebene, was insofern elementar ist, da sich alle drei beeinflussen und voneinander abhängen. Ein Schmerz in der Seele beispielsweise kann sich in einem Leiden im Körper äußern. Wenn alle drei Bereiche in Balance sind, kann sich das Leid verringern, verschwinden oder entsteht erst gar nicht.
Können Sie das vertiefen?
K.L. Atem ist Leben und zugleich der Schlüssel für ein gesundes und erfülltes Leben. Wenn der Geist angespannt ist, man psychischen Druck oder beruflichen Stress empfindet, ist der Atem unruhig. Aber nur ein ruhiger Atem führt zu einem klaren Geist. Nur, wo jede Zelle mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird, kann wieder neue Kraft entstehen. Deshalb ist bewusstes Atmen für das Wohlbefinden so wichtig. Yoga schafft hier Räume, in denen ich mir selbst begegnen kann, in denen ich etwas anderes mache als sonst, Platz für Neues schaffe und somit zu kleinen und größeren Erleuchtungen, sprich zu erweiterten Perspektiven und Handlungen gelangen kann.
Präsent sein in jedem Atemzug?
K.L. Genau! Im eigenen Atem wahrhaftig im Jetzt sein und ihn auch in dieser Sekunde spüren. Meine Herangehensweise konzentriert sich auf dem ganzheitlichen Ansatz und dem Menschen als Individuum. Ich gehe in meinen Yogakursen, insbesondere jedoch in Einzelstunden und in der Meditation, aber auch im Geistigen Heilen in die Tiefe und schaue die jeweiligen Voraussetzungen und Vorstellungen meines Gegenübers an, ohne zu bewerten. Ich höre zu, ich lasse geschehen. Wichtig ist mir, dass auch jeder auf seinem Niveau praktizieren und sich weiterentwickeln kann. Ein Schwerpunkt: immer Alternativen aufzeigen, den Menschen im Fokus haben und ihm seine Freiheit lassen, damit er sich selbstbestimmt fühlt.
Ergo ins eigene Gleichgewicht kommen?
K.L.: Gleichgewicht ist ein dynamischer Zustand.
Die Herausforderung ist es, sich immer wieder zu zentrieren, in die Mitte, in die Balance zu kommen. Das Üben von Stabilität im Yoga wirkt sich auf den Alltag aus. Achtsamkeit sowie die Begegnung mit sich selbst helfen, seinen eigenen Weg zu finden und auch selbstbewusst zu gehen. Dies ist einen Philosophie, die Übung und Regelmäßigkeit erfordert!
Was zeichnet Sie als Yogalehrerin aus?
K.L.: Dass ich mich auf die unterschiedlichsten Menschen einstellen kann, ihnen die Freiheit gebe, das zu nehmen, was für sie persönlich passend ist, und das zu lassen, was für sie nicht passt. „Was tut mir gut?“ lautet die zentrale Frage. Die Erkenntnis hierzu soll verinnerlicht werden. Hiersein. Einfach nur Sein und sich wahrnehmen. Empathie, Stärke, eine große Erfahrung und das Wissen darum sind neben meiner Ausbildung und Qualifikation mein Fundament.